In unserer neuen Reihe GRÜNE AKTIEN möchten wir euch Unternehmen vorstellen, die einen nachhaltigen Geschäftszweck verfolgen. Dieses Mal im Interview ist Josko Radeljic, Leiter Investor Relations bei der BayWa AG. Die BayWa ist ein weltweit tätiger Konzern mit den Kernsegmenten Energie, Agrar, und Bau sowie dem Entwicklungssegment Innovation & Digitalisierung.
BOERSE-N.de: Grüne Aktien sind gefragter denn je. Was würden Sie sagen, wie grün ist BayWa-Aktie?
Josko Radeljic: In allen drei operativen Segmenten gewinnen nachhaltige Geschäftsaktivitäten kontinuierlich an Bedeutung. Unsere Geschäftsfelder investieren verstärkt in die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen und Geschäftsmodellen. Führende Nachhaltigkeits-Rating-Agenturen bescheinigen der BayWa seit Jahren eine herausragende Nachhaltigkeitsleistung. Beispielsweise bewertet MSCI ESG Research den BayWa Konzern mit einem „AA“-Rating. Zudem haben wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf den Finanzierungsbereich ausgeweitet. Im Jahr 2019 emittierte die BayWa ihren ersten Green Bond in Höhe von 500 Mio. Euro. Im September 2021 schloss die BayWa eine ESG-linked Konsortialfinanzierung über 1,7 Mrd. Euro ab. Damit dürfte die BayWa-Aktie wesentliche „grüne Kriterien“ erfüllen.
Welche Themen sind Ihnen im Kontext der Nachhaltigkeit am wichtigsten und warum?
Die BayWa hat vor drei Jahren eine konzernweite Klimastrategie erarbeitet. Sie verfolgt fünf Ziele und orientiert sich am Ziel des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius. Kernpunkt der Klimastrategie: Bis 2030 soll die gesamte BayWa klimaneutral werden. Herausforderungen wie der Klimawandel erfordern rasches Handeln. In einem international tätigen Unternehmen wie der BayWa mit den Bereichen Energie, Agrar und Bau ist das Bewusstsein für diesen notwendigen Wandel besonders hoch.
Wie definieren Sie für sich die Energiewende und was wird Ihr konkreter Beitrag sein, auch im Hinblick auf zukünftige Geschäftsmodelle?
Im Bereich der erneuerbaren Energien gehören wir zu den führenden Projektentwicklern weltweit. Unsere Projektpipeline umfasst über 16 Gigawatt. Im Zeitraum von 2017 bis 2025 dürfte die BayWa mindestens 10 Gigawatt realisiert haben und deckt damit in Summe – rein rechnerisch – weltweit den Strombedarf von über 5 Mio. Haushalten ab (Anm.: Rechnung basiert auf deutschem Durchschnittverbrauch). Wir erkunden in allen drei Segmenten neue Geschäftsmodelle, erproben innovative und nachhaltige Konzepte zum Nutzen unserer Kunden. So wird beispielsweise unser Rückzug aus dem klassischen Tankstellengeschäft im Jahr 2019 durch Angebote im Bereich der Elektromobilität sowie bei weiteren CO2-optimierten Mobilitätslösungen ersetzt. Für die Landwirtschaft bieten wir Smart-Farming-Lösungen zur Optimierung der Betriebsprozesse, um damit sowohl ein kosteneffizienteres als auch nachhaltigeres Wirtschaften zu gewährleisten. Ein Beispiel hierfür ist die teilflächenspezifische Düngung mit Hilfe von Satellitendaten. Im Bereich Bau realisieren wir zusammen mit lokalen Partnern nachhaltige und energieeffiziente Bauprojekte wie den Multi Park in Schrobenhausen. Energiewende bedeutet für uns, einen greifbaren Beitrag zu leisten, um emissionsfreie und emissionsarme Lösungen zu realisieren, die auch wirtschaftlich tragfähig sind.
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Anleger, die ihr Geld nachhaltig anlegen wollen, möchten auch einen Beitrag für die Umwelt und soziale Themen leisten. Können Anleger das, wenn Sie die BayWa-Aktie zeichnen?
Ja, denn die Versorgungsfunktion der BayWa steht in engem Bezug zur nachhaltigen Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse.
Der Kurs der BayWa-Aktie befindet sich im fünfjahres-Chart 2021 auf seinem Höchstpunkt. Was waren die wichtigsten Themen, dass sich der Kurs aktuell so gut entwickelt?
Die BayWa konnte in den vergangenen Jahren ihre Geschäftsergebnisse kontinuierlich verbessern. Zudem war das diversifizierte und systemrelevante Geschäftsmodell der BayWa sicherlich angesichts der schwierigen Situation in der Corona-Krise eine attraktive Anlage. Darüber hinaus dürfte die Aufnahme eines externen Investors bei unserer Tochter BayWa r.e. im Rahmen einer Kapitalerhöhung überzeugt haben. Mit dem zusätzlichem Eigenkapital von 530 Mio. Euro kann die BayWa r.e. AG die weltweit bestehenden Chancen zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien noch besser nutzen – zum Vorteil der BayWa und ihrer Aktionäre wie auch im Interesse des globalen Klimaschutzes.
Welche internen Themen werden in den nächsten 12 Monaten für das Unternehmen aber auch für die Aktie eine große Rolle spielen?
Der Umbau des deutschen Agrargeschäfts und der Ausbau der regenerativen Energien dürften in den kommenden Monaten eine zentrale Rolle spielen.
Aktuell empfehlen die meisten Analysten die BayWa-Aktie mit kaufen oder halten. Wie wichtig sind Ihnen diese Empfehlungen und können Sie den Anleger*innen noch andere Informationen zu Ihrer Aktie geben, die für eine Kaufentscheidung relevant sind?
Natürlich sind positive Beurteilungen wichtig, da Analysten mit ihren Studien zum Unternehmen einen Multiplikatoreffekt am Kapitalmarkt generieren. Das Geschäftsmodell der BayWa ist jedoch sehr komplex und es bestehen kaum vergleichbare Peers. Das erschwert die Analyse und erfordert eine intensivere Finanz- und Unternehmenskommunikation. Die Konglomeratsstruktur der BayWa wird oftmals kritisch bewertet, aber vor allem in der Krise zeigt sich die Stabilität und der Erfolg dieser Struktur. Weitere Argumente, die für die BayWa sprechen, sind die globalen Wachstumsfelder, in denen die BayWa als einer der Key Player tätig ist. Sowohl im internationalen Agrargeschäft als auch bei den regenerativen Energien sind die Nachfrage und das Marktpotenzial enorm. Neben diesen operativen Stärken ist die BayWa ein Dividendenaristokrat. Die BayWa Aktie ist ein solider Wert, der vor allem im Depot nachhaltig orientierter Anleger dazugehört.
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