Die ABO WIND Aktie im Nachhaltigkeits-Check

Vorstand ABON WIND

In unserer neuen Reihe GRÜNE AKTIEN möchten wir euch Unternehmen vorstellen, die einen nachhaltigen Geschäftszweck verfolgen. Dieses Mal im Interview ist Alexander Koffka vom erneuerbare Energien Unternehmen ABO Wind. Das Unternehmen plant und errichtet weltweit Wind- und Solarparks, Batterie- und Wasserstoffprojekte.

BOERSE-N.de: Wofür steht ABO WIND?

ALEXANDER KOFFKA: Der Name klingt nach einem Abonnement für Wind. Es handelt sich aber um die Initialen der Gründer, Haupteigentümer und Vorstände, Dr. Jochen Ahn und Matthias Bockholt. Die beiden haben sich als Mitarbeiter im hessischen Umweltministerium (der Grüne Joschka Fischer war damals Minister) kennengelernt, wo sie bereits für erneuerbare Energien zuständig waren. 1996, also vor 25 Jahren, machten sie sich selbstständig und entwickelten in Hessen und Rheinland-Pfalz erste Windkraft-Standorte. Mittlerweile arbeitet ABO Wind nicht mehr allein an Windkraftprojekten, sondern in weltweit 16 Ländern auch an Solarparks. Speicher gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Obwohl Wind also nur noch ein Teil unseres Kerngeschäfts ist, halten wir an unserem guten und in der Branche wohlbekannten Namen fest.

Inwiefern profitieren Sie vom Erneuerbare-Energien-Trend bzw. der steigenden Relevanz von nachhaltigen Themen?

Weltweit wächst der Bedarf an klimafreundlichem und preiswertem Strom. Den liefern Wind- und Solarparks. Wir machen geeignete Standorte ausfindig, erwirken Genehmigungen, sichern Einspeisetarife, wählen Anlagen aus, schließen Finanzierungen ab und errichten schließlich die Energie-Parks. Der Trend zu erneuerbaren Energien stärkt unser Geschäft. Je mehr Wind- und Solarstrom benötigt wird, um so wichtiger wird unsere Arbeit. Ich vermute, wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung. 

ABO Wind 1996 bis 2021

ABO WIND ist eines der wenigen deutschen Erneuerbare Energien Unternehmen, das auch an der Börse gelistet ist. Wie kommt das, warum sind nicht mehr Erneuerbare Energien Unternehmen am deutschen Aktienmarkt vertreten und weshalb haben Sie sich für den Schritt an die Börse entschieden?

Einige Erneuerbare-Energien-Unternehmen waren bereits zu Zeiten des sogenannten Neuen Markts an der Börse. Nicht allen hat das überhitzte Umfeld damals gutgetan. So gibt es etwa die einst hoch gehandelte Firma Umweltkontor gar nicht mehr. ABO Wind agiert insgesamt und auch am Kapitalmarkt mit kaufmännischer Vorsicht. In den vergangenen Jahren haben wir das wachsende Interesse institutioneller Investoren genutzt, um unser Eigenkapital nachhaltig zu stärken. Das versetzt uns in die Lage, nun auch größere Wind- und Solarparks aus eigener finanzieller Kraft ans Netz zu bringen. Trotzdem sind wir weiterhin eigentümergeführt. Die Familien der beiden Gründer halten die Mehrheit der Aktien. Wir sind nicht von Investoren getrieben, die auf schnellen Profit aus sind. ABO Wind strebt den langfristigen Erfolg an – das gilt gleichermaßen wirtschaftlich für das Unternehmen und gesellschaftlich für die Umsetzung der Energiewende und den Schutz des Klimas.

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Würden Sie sagen, dass ein Investment in die ABO WIND-Aktie eine nachhaltige Geldanlage ist und wenn ja, warum?

Wer ABO Wind Kapital zur Verfügung stellt, trägt dazu bei, die Erderhitzung zu begrenzen. Nachhaltiger kann man nicht investieren. Nur mit einem zügigen Ausbau erneuerbarer Energien lässt sich der CO2-Ausstoß verringern. Projektentwickler wie ABO Wind bringen Wind-, Solarparks und Speicher ans Netz und schaffen damit die Voraussetzung für ein möglichst schnelles Abschalten der Kohle- und Gaskraftwerke.

Welche Themen sind Ihnen im Kontext der Nachhaltigkeit am wichtigsten und warum?

Die Energiewende, also die Transformation von einer fossilen zu einer erneuerbaren Energieversorgung, ist für ABO Wind die zentrale Aufgabe. Je schneller wir die Energiewende schaffen umso weniger verheerend wird sich der Klimawandel auswirken. Wie groß der Handlungsbedarf ist, haben in diesem Jahr unter anderem die Flutkatastrophe in der Eifel, die Waldbrände in den Mittelmeerländern und die Dürre in Madagaskar gezeigt.

Wie definieren Sie für sich die Energiewende und was wird Ihr konkreter Beitrag sein, auch im Hinblick auf zukünftige Geschäftsmodelle?

Die Energiewende ist geschafft, wenn der weltweite Energiebedarf klimaneutral aus erneuerbaren Ressourcen gedeckt wird. Bis dahin ist der Weg noch sehr weit. Zwar ist zum Beispiel in Deutschland bereits fast die Hälfte des Stroms erneuerbar. Doch um auch den Verkehr, die Industrie und die Wärmeversorgung vom CO2-Ausstoß zu befreien, benötigen wir enorme weitere erneuerbare Kapazitäten. Aus heutiger Sicht ist der massive Ausbau von Wind- und Solarparks das Mittel der Wahl – auch um aus grünem Strom Wasserstoff zu erzeugen. Unser derzeitiges Geschäftsmodell hat daher sehr großes Potenzial.

Anleger, die ihr Geld nachhaltig anlegen wollen, möchten auch einen Beitrag für die Umwelt und soziale Themen leisten. Können Anleger das, wenn Sie die ABO WIND-Aktie zeichnen?

Seit 21 Jahren gibt es die ABO Wind-Aktie und so lange begleiten uns Anleger, die ihr Geld nicht allein vermehren, sondern auch Positives damit bewirken möchten. Die Erneuerbaren-Energie-Anlagen, die wir bislang ans Netz gebracht haben, ersparen der Umwelt jährlich den Ausstoß von drei Millionen Tonnen Kohlendioxid. Und mit jedem weiteren Wind- oder Solarpark wächst der positive Effekt für den Klimaschutz. Unsere Aktionäre und Anleger tragen ebenso wie unsere Mitarbeiter dazu bei, das zu ermöglichen.

Der Kurs der ABO WIND-Aktie befindet sich im fünfjahres-Chart 2021 auf seinem Höchstpunkt und hat sich die letzten Jahre blendend entwickelt. Was waren die wichtigsten Themen in den letzten Monaten und Jahren für diesen positiven Kursverlauf?

In den ersten 20 Jahren der Unternehmensgeschichte haben wir uns auf Windkraft als Kerngeschäftsfeld konzentriert. Seit 2016 haben wir unser Kerngeschäft um die Entwicklung von Solarparks erweitert und zugleich Niederlassungen in zehn weiteren Ländern aufgebaut. Aktuell entwickeln wir Wind- und/ oder Solarparks in 16 Ländern auf vier Kontinenten. Schwerpunkt ist Europa. Auch mit den noch jungen neuen Aktivitäten sind wir gut vorangekommen. So haben wir im vergangenen Jahr den bislang größten in Betrieb befindlichen Solarpark Griechenlands ans Netz gebracht. Zur höheren Bewertung unserer Aktie an der Börse hat zudem beigetragen, dass wir unseren Bestand an Wind- und Solarparks in der Entwicklung deutlich gesteigert haben. Aktuell arbeiten wir an rund 17 Gigawatt Leistung. In der jüngsten Zeit sind einige Entwicklungsportfolien verkauft worden. Zum Beispiel hat RWE in der Entwicklung befindliche Projekte von Nordex erworben. Dabei ist sichtbar geworden, wie hoch der Marktwert von Projekten auch Jahre vor der Inbetriebnahme sein kann. Das hat unserer Aktie Auftrieb gegeben. Außerdem schätzen Investoren die Innovationskraft von ABO Wind. Wir haben bei allen drei Innovationsausschreibungen der Bundesnetzagentur Tarifzuschläge für sogenannte Hybridkraftwerke ersteigert. Das sind Kombinationen aus Freiflächen-Photovoltaik und Batteriespeichern. Dass wir uns auch mit der Speichertechnologie sehr gut auskennen und derzeit auch in Nordirland einen 50 Megawatt-Speicher zur Netzstabilisierung errichten, hebt uns von Wettbewerbern ab.

Welche internen Themen werden in den nächsten 12 Monaten für das Unternehmen aber auch für die Aktie eine große Rolle spielen?

Nachdem wir gerade in Finnland erstmals einen Windpark mit mehr als 100 Megawatt Leistung ans Netz gebracht haben, geht in wenigen Monaten ein zweiter Windpark dieser Dimension in Spanien in Betrieb. Es ist für ABO Wind ein Meilenstein, nun auch solche großen Projekte umzusetzen. In der Vergangenheit lag unsere durchschnittliche Projektgröße bei etwa 15 Megawatt. Durch Aktien- und Anleiheemissionen haben wir unsere Finanzbasis so gestärkt, dass wir künftig auch mehrere Großprojekte gleichzeitig schlüsselfertig errichten können. Wir sind auch zuversichtlich, in den nächsten ein bis zwei Jahren ein erstes Wasserstoffprojekt in Deutschland auf den Weg zu bringen. Zudem werden wir im kommenden Jahr die sechs Innovationsprojekte in Deutschland errichten, die Solarstromproduktion und Speicherung in Batterien kombinieren. 

Aktuell empfehlen die meisten Analysten die ABO WIND-Aktie mit kaufen oder halten, ein paar wenige Skeptiker sind dabei. Wie wichtig sind Ihnen diese Empfehlungen und können Sie den Anleger*innen noch andere Informationen zu Ihrer Aktie geben, die für eine Kaufentscheidung relevant sind?

Projektentwicklung ist ein langwieriges und mit Risiken behaftetes Geschäft. Unsere Aktie ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Man sollte nicht erwarten, dass der Anstieg immer so rasant verläuft. Geeignet ist die Aktie vor allem für Anleger*innen, die von der Energiewende überzeugt sind und sich langfristig engagieren möchten.

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