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Mein Name ist Stefan Krick und ich betreue seit 2018 eins der größten investierbaren Muster-Portfolios auf der Social-Trading-Plattform wikifolio. Das wikifolio enthält nur Aktien, die für eine grüne und emissionsfreie Zukunft stehen. Wer mehr über mich, mein wikifolio und die Anlagestrategie erfahren möchte, den lade ich ein auf BOERSE-N oder mein Wikifolio zu gehen.
Eine kurze Info vorab: Dieses Video ist keine Anlageberatung, sondern lediglich eine Meinungsäußerung. Bevor ihr Geld investiert, sucht euch einen professionellen Anlageberater.
Und nun zum Thema…
Wusstest du schon, dass die Genehmigungsdauer für Windraftanlagen ein echter „Bottleneck“ bei der Energiewende ist? Der Strombedarf steigt stetig, gleichzeitig werden aber herkömmliche fossile und atomare Kraftwerke abgeschaltet. Windkraft ist das „Rückgrat“ der deutschen Energieversorgung, doch der Ausbau stockte in den letzten Jahren, u.a. weil es teilweise mehr wie 26 Monate dauerte eine neue Windkraftanlage zu genehmigen. Wenn die Vorgängerregierung eine gute Sache geschafft hat, dann, dass die Genehmigungsdauer von 26 Monaten im Jahr 2023 auf nur noch 18 Monate im Jahr 2025 gefallen ist, d.h. Dauer um ca. 1/3 reduziert. Dies hilft ungemein den Windkraftausbau zu beschleunigen.
Ein Unternehmen, welches davon extrem profitiert ist Energiekontor. Und warum das so ist, werdet ihr in diesem Video erfahren.
2. Was macht eigentlich Energiekontor?
Energiekontor wurde 1990 in Bremen gegründet und im Jahr 2000 erfolgte der Börsengang – man gehört damit zu den Pionieren im Bereich erneuerbare Energien in Deutschland. Das Unternehmen ist im SDax vertreten bei einer Marktkapitalisierung von knapp 700 Mio. €. Es werden mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigt und Geschäftsführer ist Peter Szabo.
Das Geschäftsmodell ist zweigeteilt:
Einerseits entwickelt Energiekontor Wind- und Solarparks, baut sie und verkauft sie an Investoren. Andererseits betreibt das Unternehmen aber auch einen eigenen Bestand an Parks, die langfristig laufende Einnahmen durch sogenannte PPAs (Power-Purchase-Agreements) generieren. Der Eigenbestand beträgt derzeit 444 MW Erzeugungsleistung, es wurden über 170 Wind- und Solarparks mit mehr wie 1,5 GW Erzeugungskapazität verkauft und die Projektpipeline beträgt aktuell stolze 12,1 GW. Der Großteil der Kapazitäten entfällt auf die Windkraft, weswegen die eingangs erwähnte Verkürzung der Genehmigungsdauer sehr erfreulich ist und Neuprojekten einen zusätzlichen Schub geben kann.
Diese Kombination aus Projektentwicklung und Eigenbetrieb macht das Unternehmen besonders interessant.
Aktiv ist Energiekontor nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien, Portugal und Frankreich und den Vereinigten Staaten.
Die Vision ist klar formuliert: Strom zu Preisen unter denen konventioneller Kraftwerke produzieren – unabhängig von staatlicher Förderung.
3. Warum ist Energiekontor so wichtig für die Energiewende?
Wir alle wissen: Der Bedarf an erneuerbarer Energie wächst – global, rasant und unumkehrbar.
Der Klimawandel, der steigende Strombedarf durch Digitalisierung und E-Mobilität sowie der politische Druck in Richtung Dekarbonisierung – all das schafft ein attraktives Umfeld für Anbieter wie Energiekontor.
Besonders spannend: Energiekontor konzentriert sich auf wirtschaftlich tragfähige Projekte, die auch ohne EEG-Förderung funktionieren. Das verschafft dem Unternehmen in einem sich wandelnden Markt einen echten Wettbewerbsvorteil.
Trotz der vergleichsweise kleinen Größe positioniert sich Energiekontor strategisch clever – und wächst konstant.
4. Und nun ein paar kurze Zahlen, Daten und Fakten!
Seit dem Börsengang 2000 wächst Energiekontor beständig beim Umsatz und Gewinn. Seit dem Jahr 2011 wurde jedes Jahr ein positives Betriebsergebnis erzielt.
Seit dem Jahr 2020 gab es eine deutliche Beschleunigung bei Umsatz und Gewinn und gipfelte im Jahr 2023 mit einem Rekordergebnis bei 241 Mio. € Umsatz und 83 Mio. € Gewinn.
Da, wie bereits erwähnt ca. 50 % zyklisches Projektgeschäft ist, gibt es allerdings immer wieder Jahre mit deutlich weniger Umsatz und Gewinn. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Segment Projektierung und Verkauf lediglich Umsatzerlöse in Höhe von 52,4 Mio. Euro (2023: 157,8 Mio. Euro). Das Segment-EBT erreichte 7,3 Mio. Euro (2023: 64,1 Mio. Euro). D.h. der Umsatz war in 2023 3-mal und der Gewinn sogar 9-mal höher wie in 2024. Daran sieht man auch, wie Margenstark dieses Geschäft ist.
Energiekontor spricht von einem Übergangsjahr 2024 mit wenig Projektverkäufen und in 2025 sollen Umsatz und Gewinn wieder deutlich anziehen.
Energiekontor ist dabei sehr Aktionärsfreundlich, d.h. durch stetige Aktienrückkäufe zu „günstigen“ Kursen und die Ausschüttung einer wachsenden Dividende, wird der Wert jeder Aktie kontinuierlich gesteigert.
Wie im Projektgeschäft üblich, ist der Fremdkapitalanteil ziemlich hoch mit aktuell 75 % (In der Vergangenheit lag dieser schonmal bei 90 %, d.h. eigentlich gute Entwicklung). Das wichtige ist allerdings, dass die Eigenkapitalbasis organisch Jahr für Jahr wächst, was bei Energiekontor gegeben ist.
Die Bewertung anhand des aktuellen KUV und KGV macht bei so einem zyklischen Projektgeschäft nicht viel Sinn. Allerdings kann man sagen, dass das KUV mit derzeit knapp über 5 deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre liegt.
5. Warum hat sich der Aktienkurs in den letzten 3 Jahren halbiert?
Wie bereits erwähnt ist vor allem das Projektgeschäft immer wieder Schwankungen unterworfen. Mangelnde Verfügbarkeit von Anlagenkomponenten und Verzögerungen beim Netzausbau – besonders in UK – bremsen die Realisierung neuer Projekte. Einnahmen verschieben sich dadurch bis ins nächste oder übernächste Jahr. Dadurch sind Umsatz und Gewinn in 2024 auch so stark eingebrochen.
Zudem ist Energiekontor in den „Sog“ der allgemeinen Abverkaufswelle von erneuerbaren Energien Aktien geraten. Wahrscheinlich auch durch den Politwechsel in den USA bedingt, obwohl Energiekontor in den USA noch gar keine nennenswerten Umsätze erzielt.
Doch wie sagt man so schön:“ Aufgehhoben ist nicht aufgeschoben“. Soll heißen, dass die Einnahmen aus den ganzen Projektverzögerungen 2025 oder 2026 erzielt werden und dann das Ergebnis deutlich anziehen wird. Der Markt ist da allerdings noch etwas skeptisch, sonst wäre der Kurs schon deutlich höher.
6. Wo liegen die Chancen & Risiken für Investoren
Was macht Energiekontor so attraktiv für Investoren?
- Doppelstrategie: Einnahmen aus Projektverkäufen UND Eigenbetrieb – das sorgt für stabile wie dynamische Komponenten im Geschäftsmodell.
- Nachhaltiges Wachstum: Die Projektpipeline wird kontinuierlich erweitert – zuletzt waren es über 12 Gigawatt in der Entwicklung.
- Unabhängigkeit von Fördermodellen: Viele Projekte sind wirtschaftlich ohne Subventionen – das ist zukunftsfähig.
- Langfristiger Trend: Die Energiewende ist kein kurzfristiger Hype, sondern ein Jahrzehnteprojekt, vor allem in Europa, dem Hauptmarkt von Energiekontor – und man ist mittendrin.
Wer also langfristig auf erneuerbare Energien setzen möchte, findet hier einen soliden Spezialisten mit guter Perspektive.
Natürlich gibt es auch Risiken:
- Zinsentwicklung: Höhere Finanzierungskosten können Projektmargen belasten.
- Regulatorik: Genehmigungsverfahren in Deutschland sind langwierig – Projekte können sich verzögern. Allerdings sind die Genehmigungszeiten deutlich gefallen.
- Wetterabhängigkeit: Wie alle im Sektor hängt auch Energiekontor vom Wind- und Solaraufkommen ab.
- Wettbewerb: Der Markt ist hart umkämpft – große Player wie Ørsted oder RWE mischen mit.
Aber: Energiekontor hat in den letzten Jahren gezeigt, dass man mit klarer Strategie und Disziplin auch in einem volatilen Umfeld wachsen kann.
7. Fazit & Ausblick
Energiekontor ist kein spekulativer Highflyer, sondern ein gründergeführter Wachstumswert mit realwirtschaftlichem Kern. Zudem ist Energiekontor sehr Aktionärsfreundlich mit steigenden Dividenden und Aktienrückkäufen.
Das Unternehmen profitiert vom Trend zur Dekarbonisierung und Klimaneutralität in Europa, hat ein bewährtes Geschäftsmodell und operiert hochprofitabel.
Wer also einen langfristigen Einstieg in die Welt der erneuerbaren Energien sucht – jenseits der großen Konzerne – sollte sich Energiekontor genauer ansehen.
Natürlich gilt: Das ist keine Anlageberatung – macht euch wie immer euer eigenes Bild!
Machts gut und wir sehen uns in einer grüneren Zukunft!
Weitere Informationen zu Energiekontor

EnergieKontor
Energiekontor AG ist ein in Bremen ansässiger Projektentwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks. Seit 1990 wurden über 170 Anlagen mit rund 1,5 GW realisiert – weltweit.