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Herzlich Willkommen zu BOERSE-N, deinem Portal rund um das Investieren in nachhaltige Aktien!
Mein Name ist Stefan Krick und ich betreue seit 2018 eins der größten investierbaren Muster-Portfolios auf der Social-Trading-Plattform wikifolio. Das wikifolio enthält nur Aktien, die für eine grüne und emissionsfreie Zukunft stehen. Wer mehr über mich, mein wikifolio und die Anlagestrategie erfahren möchte, den lade ich herzlich ein auf BOERSE-N oder mein wikifolio zu gehen.
Eine kurze Info vorab: Dieses Video ist keine Anlageberatung, sondern lediglich eine Meinungsäußerung. Bevor ihr Geld investiert, sucht euch einen professionellen Anlageberater.
Und nun zum Thema…
Wusstest du schon, dass sich in den USA die Dauer, bis neue öffentliche Stromerzeugungsprojekte ans Netz gehen, in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat? D.h. vom Antrag bis zum Netzanschluss vergehen aktuell etwas mehr wie 5 Jahre, 2015 waren es noch knapp 3 Jahre. Dies ist vor allem ein Problem für die schnell wachsenden Rechenzentren, welche nicht so lange auf die Stromversorgung warten können.
Ein Unternehmen, welches genau diese Problematik löst ist Bloom Energy. Mit ihren „Energy Servern“, welche aus Brennstoffzellen bestehen, möchte Bloom Energy die Energieversorgung innerhalb von 90 Tagen sicherstellen.
2. Was macht eigentlich Bloom Energy?
Wie bereits erwähnt, entwickelt und produziert Bloom Energy sogenannte „Energy Server“ – modulare Festoxid-Brennstoffzellen, die saubere und zuverlässige Energie direkt vor Ort erzeugen. Dabei kann Wasserstoff, Biogas oder Erdgas genutzt werden. Das Ziel ist eine Dezentralisierung der Energieversorgung – unabhängig vom klassischen Stromnetz.
Bloom Energy wurde 2001 gegründet und ist seit 2018 an der Börse notiert. Der Unternehmenssitz ist in Kalifornien, USA und es werden etwas mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit etwas mehr als 8 Mrd. US$. KR Sridhar Gründer und CEO. Das interessante ist, dass Sridhar vor der Gründung von Bloom Energy für die NASA tätig war und das Mars-Programm zur Umwandlung von Marsatmosphäre Gasen in Sauerstoff für Antrieb und Lebenserhaltung leitete. Diese Umwandlung erfolgte mit Brennstoffzellentechnologie. Sridhar nahm diese Idee, kehrte den Prozess um (d.h. Sauerstoff nicht mehr als Output, sondern als Input) und so entstanden die Energy Server.
3. Warum ist Bloom Energy wichtig für eine sichere und saubere Energieversorgung?
Wie bereits erwähnt, können die Energy Server Strom innerhalb von 90 Tagen bereitstellen, im Gegensatz zum traditionellen Netzanschluss, was Monate bis Jahre dauert.
Bisher wird der überwiegende Teil der Energy Server mit natürlichem Erdgas betrieben, manche mit Biogas aber kaum welche mit Wasserstoff. Wenn in Zukunft mehr und mehr grüner Wasserstoff produziert wird, können die Energy Server nahezu CO2-freie Energie liefern.
Die Kombination aus zukünftiger emissionsfreier Energieversorgung und der sicheren dezentralen Energieversorgung, unabhängig vom Stromnetz, machen das Unternehmen so interessant.
4. Und nun ein paar kurze Zahlen, Daten und Fakten!
Seit dem Börsengang 2018 wächst der Umsatz von Bloom Energy stetig. In den letzten Jahren hat sich das Wachstum deutlich beschleunigt. Im GJ 2024 wurde ein Umsatz von knapp 1,5 Mrd. USD erzielt. Dieses Jahr sollen 1,75 Mrd. US$ erzielt werden, was einem Wachstum von 16 % entspricht.
Bisher konnte Bloom Energy allerdings noch in keinem Jahr Gewinn erzielen. Immerhin konnte aufgrund deutlicher Margenverbesserungen im GJ 2024 der Verlust auf 29 Mio. USD begrenzt werden, im Jahr davor betrug der Verlust noch mehr als 300 Mio. USD.
Ein großes Manko ist die Verschuldung von derzeit 1,5 Mrd. USD, die jährliche Zinslast beträgt 60 Mio. USD. Durch die zunehmend positive operative Entwicklung ist allerdings das Eigenkapital seit 2022 am Steigen. Damals lag die Verschuldungsquote noch bei über 6 und hat sich derzeit auf etwas über 3 verbessert.
Durch den starken Kursanstieg der letzten Monate ist das KUV wieder auf stolze 6 hochgeschnellt. Nur zu Zeiten des IPOS (fast 10) und Wasserstoff Booms 2021 (fast 8) lag das KUV höher. Meiner Meinung nach ist ein solch hohes KUV für ein Industrieunternehmen sehr gefährlich, da es ein kapitalintensives Geschäft mit niedrigen Margen ist.
5. Warum ist der Aktienkurs innerhalb eines Jahres so stark gestiegen?
Ende letzten Jahres hat Bloom Energy mit einem der größten amerikanischen Versorgern AEP (American Electric Power) eine Vereinbarung zur Abnahme von 1 GW Brennstoffzellen geschlossen. In der gesamten bisherigen Unternehmensgeschichte wurden bisher 1,4 GW ausgeliefert. Das zeigt die Tragweite dieses Deals. Daraufhin stieg der Kurs von 10 auf 20 USD.
Zudem wurde erst kürzlich eine Zusammenarbeit mit Oracle zur Versorgung von Rechenzentren bekannt gegeben. Auch wenn bisher noch wenig Details darüber bekannt sind, feierten das Investoren, woraufhin der Kurs von 25 auf 35 USD stieg.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Aktien aktuell eine Shortquote von fast 20 % aufweisen. D.h. viele Profi-Investoren wetten auf fallende Kurse. Das kann zu heftigen Kursreaktionen nach oben wie unten führen. Durch den positiven Newsflow sind die Reaktionen nach oben heftiger ausgefallen, wie ohne diese hohe Shortquote.
6. Wo liegen die Chancen & Risiken für Investoren
Eine große Chance ist der „First-Mover-Advantage“ mit den skalierbaren Energy Servern. Man ist mit der Technologie weiter und effizienter wie andere Unternehmen, die ähnliche Brennstoffzellenbasierte Technologien anbieten. Zudem möchte man ebenfalls den Markt für Wasserstoffproduktion „bespielen“. Dazu ist Bloom Energy eigene Elektrolyseure am Entwickeln.
Einen großen Vorteil sehe ich auch in der Unternehmensführung. Am Ruder sitzt Gründer Sridhar, der durch seine NASA-Vergangenheit ein exzellentes technisches Know-How besitzt. Das in der Unternehmensführung ein Mann sitzt, der die Technologie von allen Mitarbeitern am besten versteht und Einschätzen kann, ist heutzutage ein Novum, vor allem in der Industriebranche.
Eine weitere Chance ist der positive Newsflow der letzten Monate. Die Vereinbarungen mit AEP und Oracle wurden von Investoren gefeiert und evtl. ist das erst der Anfang vieler weiterer Aufträge.
Nicht ohne Grund ist die Shortquote bei Bloom Energy so hoch. Viele Profi-Investoren zweifeln an der langfristigen Tragfähigkeit des Geschäftsmodells. In der Vergangenheit gab es bereits einmal Bilanzprobleme, weshalb Bloom Energy Geschäftszahlen korrigieren musste. Die Kapitalbasis ist, trotz Verbesserung in den letzten Jahren, immer noch schwach und die Schuldenquote sehr hoch.
Man darf nicht vergessen, dass es sich bei Bloom Energy um ein kapitalintensives Industrieunternehmen handelt, wo niemals traumhafte Margen möglich sein werden. Vergleichbare Unternehmen mit ähnlichem Wachstum werden mit deutlich niedrigeren KUVs wie dem 6er KUV von Bloom Energy gehandelt.
7. Fazit & Ausblick
Bloom Energy ist kein Value-Wert, sondern ein strategisches Investment in die Energiewende. Wer an die Zukunft von grünem Wasserstoff und dezentraler Stromversorgung glaubt, sollte Bloom Energy definitiv auf dem Radar haben. Die Chancen und Risiken sollten einem vor einem Investment allerdings bewusst sein.
Machts gut und wir sehen uns in einer grüneren Zukunft!
Weitere Informationen zu Bloom Energy

Bloom Energy
Bloom Energy ist ein innovatives US-amerikanisches Unternehmen, das saubere und zuverlässige Energieversorgung neu denkt. Mit seinen hochmodernen Festoxid-Brennstoffzellen liefert Bloom Energy emissionsarme Stromlösungen direkt vor Ort – unabhängig vom Stromnetz, effizient und nachhaltig.